Augmented Reality, auf Deutsch auch unter dem Namen „erweiterte Realität“ bekannt, ist die computergestützte Erweiterung der Realität. In der Regel ist damit die visuelle Komponente der Sinneswahrnehmung gemeint: Dies betrifft etwa die Ergänzung von Umgebungsaufnahmen auf einem Smartphone oder Tablet durch computergenerierte Modelle oder Zusatzinformationen, etwa eine automatische Texterkennung. Das berühmteste Beispiel von Augmented Reality auf dem Smartphone ist wohl der Videospiel-Dauerbrenner Pokémon Go, bei dem sich die Pokémon auf dem Bildschirm in die vorhandene Umgebung einfügen. Auch andere Branchen entdecken die Möglichkeiten von Augmented Reality zusehends für sich, um ihre Produkte (Möbel, Autos etc.) computergeneriert mit der realen Umgebung verschmelzen zu lassen.
Augmented-Reality-Brillen: endlich mehr als teure Spielerei?
Die Entwicklung von Augmented-Reality-Brillen steht inzwischen bei vielen Technikkonzernen weit oben auf der Prioritätenliste: Google stellte nach den ersten Gehversuchen mit Google Glass vor knapp zehn Jahren in 2022 wieder ein neues Entwicklungsmodell vor, dessen Technik sich diesmal deutlich dezenter in den Rahmen der Brille integriert. Eines der Anwendungsbeispiele: Unter anderem soll es möglich werden, dank der Echtzeit-Darstellung von Untertiteln Unterhaltungen in mehreren Sprachen zu führen – auch, wenn die Beteiligten einander eigentlich gar nicht verstehen. Auch andere Hersteller sind auf den Augmented-Reality-Zug aufgesprungen – unter anderem sollen HTC, Apple und der Facebook-Mutterkonzern Meta eigene Produkte vorbereiten.
Wird die erweiterte Realität also zum Hauptschlachtfeld der Branche in diesem Jahrzehnt? Das bleibt abzuwarten, bis tatsächlich die ersten massentauglichen Produkte am Markt auftauchen. Ein Beispiel dafür, wie schnell sich der Wind bezüglich Innovationen im Tech-Bereich drehen kann, liefern die faltbaren Smartphones: Erst heiß erwartet, dann verspottet und dank steter technischer Weiterentwicklung nun wieder obenauf. Können Augmented-Reality-Brillen einen ähnlichen Aufschwung hinlegen?
Augmented Reality: auch in der Medizin und anderen Branchen nützlich?
Hoffnung dafür gibt es: Augmented Reality könnte sich in der Medizin sowie in vielen weiteren Branchen bewähren – gerade der Gesundheitsmarkt bietet ein gewaltiges Wachstumspotenzial. Knapp zehn Milliarden US-Dollar könnte dieser Markt in einigen Jahren wert sein, so jüngste Schätzungen. Anhand erster Eingriffe werden bereits verschiedene Konzepte getestet: In Portugal und Spanien operierten zwei Ärzte gemeinsam eine Brustkrebs-Patientin. Einer stand im Operationssaal in Lissabon, der andere erhielt via Augmented Reality ein Live-Bild des Tumors in Saragossa und konnte so bei der Operation assistieren.
Künftig könnte Augmented Reality bei der dreidimensionalen Darstellung von Informationen aus Ultraschall oder MRT helfen und wichtige Informationen anhand einer Augmented-Reality-Brille direkt ins Sichtfeld des behandelnden Personals projizieren. Auch bei der Vermittlung von Wissen in Ausbildung und Training könnte Augmented Reality für dreidimensionale Darstellungen genutzt werden.
In anderen Branchen ist Augmented Reality ebenfalls auf dem Vormarsch – etwa im Bereich Automotive für Qualitätskontrolle oder Reparaturarbeiten, entlang der Customer Journey im Marketing sowie im Bildungssektor. So lassen sich, wie bereits eingangs erwähnt, Einrichtungsgegenstände direkt ins eigene Wohnzimmer projizieren oder Exponate in Museen um sinnvolle Informationen ergänzen. Eine solche Verbesserung der Nutzungserfahrung durch moderne Technik kann das Investment in die Augmented-Reality-Technik vergleichsweise schnell rentabel machen.
Was meinen Sie – gehört Augmented Reality die Zukunft? Kann die Technik in Zukunft zum Beispiel im Homeoffice genutzt werden oder das Heimkino-Erlebnis erweitern? Wir bleiben dran!
