Hybrides Arbeiten als Alternative zum Homeoffice?

Hybrides Arbeiten ist eine Mischform aus dem reinen Homeoffice beziehungsweise mobilen Arbeiten und dem klassischen Arbeiten im Büro. Das Verhältnis zwischen beiden Orten lässt sich dabei allgemein für alle Mitarbeitenden oder individuell festlegen. Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, warum sich hybrides Arbeiten für Ihr Unternehmen lohnen kann und damit das bekannte Argument vom „Besten aus beiden Welten“ tatsächlich in sich vereint.

Hybrides Arbeiten: Vorteile der Mischform

Hybrides Arbeiten bietet verschiedene Vorteile, sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer. Für Unternehmen ist es auf dem Arbeitsmarkt ein potenzieller Vorteil, hybrides Arbeiten als Modell anbieten zu können – gerade für umworbene Fachkräfte, zum Beispiel in der IT-Branche, ist das Arbeitsmodell als Teil der Arbeitgebermarke ein relevantes Kriterium bei der Auswahl der Stelle. Unternehmen, die 100 Prozent Bürozeit einfordern, sind hier unter Umständen im Nachteil und könnten als wenig flexibel abgestempelt werden.

Je nach Aufgabenstellung kann sich außerdem das Homeoffice oder das Büro besser für die Arbeit eignen. Lange Konzentrationsphasen können unter Umständen besser im ruhigen Homeoffice bewältigt werden, während Kreativaufgaben oder Meetings eventuell besser im Büro stattfinden. Hier ist jedes Unternehmen individuell gefragt, aus dem Hybridmodell das Maximale herauszuholen. Homeoffice oder Präsenzarbeit, nur um bestimmte Quoten zu erfüllen, ist dagegen weniger effektiv.

Hybrides Arbeiten setzt Vertrauen und Planung voraus

Für hybrides Arbeiten gelten im Prinzip die gleichen Regeln wie für das Vollzeit-Homeoffice. Vertrauen ist hier von Arbeitgeberseite Grundvoraussetzung – Mikromanagement schürt eher Misstrauen, als dass es zu Höchstleistungen antreibt und kann als kontrollierend empfunden werden. Dennoch sollte die (Selbst-)Organisation aufrechterhalten werden. Die Planung von Aufgaben, Meetings und allgemeinen Abläufen sollte den meisten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern allerdings mittlerweile aus dem Homeoffice bekannt sein, weshalb hier eher geringe Umstellungsschwierigkeiten zu erwarten sind.

Neu für hybrides Arbeiten ist allerdings die Situation, dass Informationen sowohl an Teammitglieder in Präsenz als auch an jene im Homeoffice weitergegeben werden müssen. Hier sollten feste Strukturen eingerichtet oder weiter genutzt werden, zum Beispiel Mailverteiler und Nachrichten- oder Organisationsprogramme. So können alle im Team schnell und ohne Missverständnisse erreicht werden.

Hybrides Arbeiten sollte sozialen Aspekt beachten

Hybrides Arbeiten kann gerade in kleineren Betrieben oder Teams einen Aspekt wiederbringen, der im Homeoffice möglicherweise zu kurz gekommen ist: die soziale Einbindung. Gerade, wenn ein gutes Teamklima herrscht, kann ein kleiner Small Talk nach einer mental anstrengenden Aufgabe oder in der Mittagspause die Stimmung heben und im Anschluss zu besseren Leistungen motivieren. Gleichzeitig sollte darauf geachtet werden, dass keine Clusterbildung stattfindet – eine Gruppe, die sich häufiger in Präsenz befindet, also die im Homeoffice Arbeitenden ausschließt. Die Schaffung informeller Austauschmöglichkeiten oder eine bewusste Rotation sind hier gute Wege, das Teamgefüge zu erhalten oder neu zu gestalten.

Außerdem sollte bei der Rückkehr ins Büro unbedingt auf den Faktor Ergonomie am Arbeitsplatz geachtet werden: Viele Teammitglieder werden sich zu Hause ihren Arbeitsplatz optimal eingerichtet haben – inklusive ergonomischer Annehmlichkeiten, wie Fußablagen und Monitorpodesten, oder korrekt eingestellten Abständen und Sitzpositionen. Unternehmen sollten also auch bei der Rückkehr ins Büro auf die korrekte Ergonomie achten und entsprechende Möglichkeiten bieten.

Richtig eingesetzt ist hybrides Arbeiten also tatsächlich eine Möglichkeit, das Beste aus Homeoffice und Präsenzarbeit zu verbinden. Dabei sollte jedoch unbedingt die Perspektive der Teammitglieder beachtet werden – anonyme Befragungen oder das Einholen von Stimmungsbildern und Vorschlägen können dabei helfen, dieses Modell auch ohne vorherige Erfahrung zum Erfolg zu machen.

Tags: Homeoffice
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