Patchkabel für die Hausverkabelung

Patchkabel sind in der Hausverkabelung für die „letzten Meter“ von der Netzwerkdose bis zum Endgerät das Mittel der Wahl. Dabei gibt es allerdings eine recht verwirrende Auswahl an unterschiedlichen Kategorien und Steckgesichtern für die jeweiligen Patchkabel, die jeweils andere Leistungsparameter mit sich bringen. Wir erklären, welche die wichtigsten Eckpunkte für die Leistungsfähigkeit eines Kabels sind.

Patchkabel erkennen und richtig einsetzen

Was darf es für ein Patchkabel sein? Cat.6a, Cat.7, Cat.8… die Auswahl ist groß und vor allem verwirrend – gerade, wenn die Materie gerade zum ersten Mal aktiv behandelt wird. Zunächst einmal gilt: Patchkabel sollten nicht mit Verlegekabeln verwechselt werden. Diese werden in ihrer Spezifikation zwar in das gleiche Cat.-System aufgeteilt, unterscheiden sich in ihrer Spezialisierung allerdings deutlich von den Patchkabeln. Verlegekabel sind fest installiert und in die Rohrverbindungen im Haus eingezogen, sie enden also auf der anderen Seite der Netzwerkdose, in die das Patchkabel gesteckt wird. Daher sind sie zumeist etwas starrer. Sie werden zudem nicht mit einem Steckgesicht versehen, sondern mittels LSA-Technik an die Dose angeschlossen.

Patchkabel verwenden dagegen für die Verbindung mit Endgeräten und Netzwerkdosen leicht zu erkennende Stecker – RJ12 für Cat.7, RJ45 für Patchkabel der Cat.6a, Cat.8 und aller anderen Generationen. Das macht die Patchkabel deutlich variabler, sie können beispielsweise ohne großen Aufwand umgesteckt werden.

Die richtigen Patchkabel für die Hausverkabelung auswählen

Patchkabel erfüllen je nach Kategorie bestimmte Standards hinsichtlich der Geschwindigkeit der Datenübertragung. Diese ist bei Patchkabeln die wichtigste Zahl, denn sie bestimmt die maximale Geschwindigkeit, mit der Daten übertragen werden können. Übrigens: Natürlich bringt es nichts, das schnellste Patchkabel zu nehmen, wenn langsamere Verlegekabel zum Einsatz kommen. Im Zweifelsfall sollten daher schnelle Verlegekabel Patchkabeln vorgezogen werden – diese lassen sich später für deutlich weniger Geld nachrüsten beziehungsweise nachkaufen. Hier haben wir die wichtigsten Daten für die Patchkabel der verschiedenen Generationen aufgelistet:

Patchkabel Cat.6:

  • maximale Bandbreite: 250 MHz
  • maximale Geschwindigkeit: 1 Gbit/s

 

Patchkabel Cat.6a:

  • maximale Bandbreite: 500 MHz
  • maximale Geschwindigkeit: 10 Gbit/s

 

Patchkabel Cat.7:

  • maximale Bandbreite: 600 MHz
  • maximale Geschwindigkeit: 10 Gbit/s
  • verfügt über einen anderen Stecker (RJ12 statt RJ45)

 

Patchkabel Cat.7a:

  • maximale Bandbreite: 1.000 MHz
  • maximale Geschwindigkeit: 10 Gbit/s
  • verfügt ebenfalls über einen anderen Stecker (RJ12 statt RJ45)

 

Patchkabel Cat.8:

  • maximale Bandbreite: 1.600 bis 2.000 MHz
  • maximale Geschwindigkeit: 40 Gbit/s

 

Patchkabel aus der Cat.8 werden in Cat.8.1 und Cat.8.2 getrennt. Letztere Kategorie nutzt ebenfalls andere Steckverbinder, die allerdings hauptsächlich im professionellen Bereich zum Einsatz kommen. Zudem ist die empfohlene Länge für Cat.8 aufgrund der deutlich höheren Bandbreiten und Geschwindigkeiten geringer, bereits ab einer Kabellänge von 30 Metern kann deutlich Performance verlorengehen.

Patchkabel der Cat.6a reichen heute noch für die meisten Zwecke aus, kommen allerdings für datenhungrige Anwendungen bereits häufiger an ihre Grenzen. Wer Geräte mit dem RJ45-Steckverbinder nutzt, sollte in der Zukunft daher möglicherweise über ein Update auf Cat.8.1 nachdenken.

HDBaseT: Multimedia-Datenübertragung über Cat.-Kabel

HDBaseT ist eine Alternative zur Übertragung von Multimedia-Daten via HDMI-Kabel, die vor allem aus der vor einigen Jahren noch begrenzten Reichweise von üblichen Kupferkabeln entstand. HDBaseT erlaubt die Übertragung von Full-HD-Videosignalen und Multichannel-Audio über die bestehende Netzwerkinfrastruktur eines Hauses, was das Reichweitenproblem umgehen soll und darüber hinaus mindestens eine Kabelstrecke einspart. Mittlerweile gibt es mit AOC-Kabeln Hybridkabel aus Kupfer und Glasfaser mit HDMI-Steckverbindungen, die eine ähnliche Funktion erfüllen, aber nicht Teil der Hausverkabelung sind. An technischen Geräten sind neben klassischen HDMI-Buchsen manchmal auch solche für die von Patchkabeln bekannten RJ45-Stecker mit HDBaseT-Beschriftung zu finden. Zudem können mit HDBaseT auch Signale für die Vernetzung von Haushalts- oder anderen elektronischen Geräten übertragen werden. Damit eignet sich HDBaseT potenziell auch für gesteigerte Konnektivität.

Sie haben Fragen zu Patchkabeln und Co.? Gerne hilft Ihnen unser LiveSupport weiter. Außerdem finden Sie auf unseren Produktseiten weitere Informationen zu den unterschiedlichen Netzwerkkabeln.

Tags: Verkabelung
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