Gaming: Headset oder Lautsprecher?

Wer an Gaming denkt, assoziiert damit oft eine Person, die in ihrem dunklen Zimmer am Schreibtisch sitzt und vor einem flackernden PC mit einem Gaming-Headset Shooter- oder MMORPG zockt. Dieses Klischee ist zwar noch weit verbreitet, jedoch müssen nicht immer Kopfhörer als Soundausgabe beim Gaming genutzt werden. Die Wahl zwischen Gaming-Headset oder an den PC angeschlossene Lautsprecher, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Beide Optionen haben Vor- sowie Nachteile, die bei der Wahl individuell beachtet werden sollten.

Der Klassiker: Gaming-Headset

Das Gaming-Headset zählt mitunter zu einem der wichtigsten Gaming-Gadgets. Ohne entsprechende Soundausgabe ist das Abtauchen in die virtuelle Welt nahezu unmöglich und mindert das Spielerlebnis. Das Gaming-Headset muss teilweise über mehrere Stunden getragen werden, daher ist der Tragekomfort ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung. Ist die Wahl auf ein Kopfhörer gefallen, muss entschieden werden, ob es sich um ein offenes oder ein geschlossenes Modell handeln soll. Beide Variante haben gewisse Vorzüge, die sich auf den Tragekomfort und das Klangerlebnis beziehen. Offene Systeme haben zum Vorteil, dass sie teilweise leichter sind und somit länger getragen werden können. Das wirkt sich auch auf die Luftzirkulation aus, die gerade im Sommer den Wärmestau zwischen Ohr und Kopfhörermuschel verhindert. Zudem bieten sie dem Gamer natürlichere Klänge, realistischer Sound und eine atmosphärische Tiefe. Sie warten mit weniger Dominanz auf und lassen Geräusche aus der Umgebung zu. Gleichzeitig dringen die Spielklänge teilweise nach außen. Offene Gaming-Headsets eignen sich. Daher für Gamer, bei denen die Umgebungsgeräusche nicht zu stark sind und diese beim Spiel nicht beeinflussen. Andersrum gilt dies auch, wenn der Gamer nicht durch Mitbewohner oder Nachbarn eingeschränkt ist.

Gamer, die sich komplett von der Umgebung abschotten wollen, greifen daher eher zu geschlossenen Headsets. Diese lassen keine äußeren Geräusche zu, sodass der Gamer ungestört in die virtuelle Welt des Gamings abtauchen kann. Solche Kopfhörer eignen sich vor allem für LAN-Partys oder bei störenden Außengeräuschen. Sie haben jedoch zum Nachteil, dass der Sound längst nicht so realitätsnah ist wie bei offenen Gaming-Headsets. Zudem kann sich die Wärme im Sommer durch die vollständig abgeschlossene Ohrmuschel an den Ohren stauen, was ein unangenehmes Gefühl auslösen kann.

Bluetooth, USB-Kabel oder Klinkenstecker? Diese Entscheidung ist ebenfalls abhängig vom Sound. Bluetooth-Headsets haben zum Nachteil, dass sie nur eine gewisse Akkulaufzeit besitzen und somit für Gamer, die mehrere Stunden zocken, ungeeignet sind, daher fällt die Wahl oft zwischen USB und Klinkenstecker. Der Klinkenstecker ist die gängigste Methode, um sein Gaming-Headset anzuschließen und verspricht zudem eine gute Soundqualität. Sie lassen sich an sämtliche Geräte direkt an die Soundkarte anschließen und sind gegenüber dem USB-Anschluss flexibler. Darin kann mitunter auch ein Nachteil entstehen, denn der PC muss mit einer guten Soundkarte ausgestattet sein, um beispielsweise in den Genuss von Surround-Sound zu kommen. Das fällt bei USB-Gaming-Headsets weg, da diese über eine eigene Soundkarte verfügen. Die Flexibilität fehlt dem USB-Headset jedoch, da dieses meistens nur an den PC oder die Konsole angeschlossen werden kann und das auch nur, wenn ein freier USB-Anschluss zur Verfügung steht.

Ist die Wahl auf eine Headset-Variante gefallen, ist der nächste wichtige Faktor das Mikrofon. Klare und deutliche Kommunikation mit den Teammitgliedern ist wichtig. Daher sollte das integrierte Mikrofon hochwertig sein. So ist gewährleistet, dass die Mitspieler die eigene Stimme optimal hören können und Hintergrundgeräusche eliminiert werden.

PC-Lautsprecher für Multi-Surround-Sound

Die an den PC angeschlossenen Lautsprecher haben gegenüber Gaming-Headsets viele Vor- aber auch einige Nachteile. Die Soundqualität ist mitunter der erste Vorteil der externen Lautsprecher. Von einem 2.0 bis zu einem 7.1 Soundsystem sind dem Gamer keine Grenzen gesetzt. Bei der Wahl des Soundsystems spielt der individuelle Anspruch eine Rolle. In der Gamer-Szene ist das 5.1 Soundsystem die gängigste Variante. Den Spielern wird so ermöglicht, vollständig in die virtuelle Welt einzutauchen und durch Multi-Surround-Sound ein ganz anderes Spielerlebnis zu erfahren. Das 5.1 System eignet sich vor allem für Shooter-Games. Die Gegner lassen sich so besser aufspüren, weil beispielsweise gehört wird, von wo die Schritte kommen. Wer zu bass-lastigen Spielen tendiert, dem ist mit einem 2.1 Soundsystem geholfen. Das Setup besteht aus zwei Lautsprechern und wird ergänzt durch einen Subwoofer, der dieses mit einem guten Bass versorgt. Ähnlich wie bei den Gaming-Headsets verbessert der Klinkenstecker die Soundqualität. So gut die Soundqualität auch ist, ein Nachteil der Lautsprecher ist, dass sich die Nachbarn davon gestört fühlen könnten. Ein klarer Vorteil für die Gaming-Headsets, die auch bis mitten in die Nacht genutzt werden können, ohne seine Mitmenschen mit den Gamingsounds zu stören. Ein weiterer Nachteil: ein Lautsprecher enthält kein eingebautes Mikrofon. Die Anschaffung eines guten Mikrofons, das die Umgebungsgeräusche ausschaltet, damit die Mitspieler im Voice-Chat nicht von dem Spielsound gestört werden, schlägt mit Extrakosten zu Buche.

Wie bei allem anderen auch, hat jedes Soundsystem, ob Lautsprecher oder Gaming-Headset seine Vor- und Nachteile. Es sollte daher zunächst festgelegt werden, welchen Anspruch ein Soundsystem erfüllen muss und alle wichtigen Aspekte, wie Nachbarn, laute Umgebungsgeräusche und Komfort mit einbezogen werden. Erst dann wird die Gaming-Erfahrung auf ein neues Level gehoben.

Tags: Gaming, Audio
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