RAM vor Überhitzung schützen

Den Arbeitsspeicher (RAM) vor Überhitzung zu schützen, Ist im Serverumfeld oder bei stark belasteten Desktop-PCs eine sinnvolle Maßnahme. Wir erläutern, welche Aufgaben den Arbeitsspeicher besonders fordern, welche Arten der Kühlung es gibt und ob Sie die Temperatur Ihres Arbeitsspeichers im laufenden Betrieb feststellen können.

RAM-Kühler: Wann sind sie sinnvoll?

RAM-Kühler werden im Bereich herkömmlicher Computer besonders für übertaktete Arbeitsspeicher eingesetzt. Unter anderem Gaming-PCs setzen für mehr Leistung häufig auf das sogenannte Overclocking, bei dem der Arbeitsspeicher außerhalb des eigentlich vorgesehen Spezifikation betrieben wird. Vereinfacht ausgedrückt kann eine höhere Taktrate (zum Beispiel 3.200 statt 2.933 MHz) des Arbeitsspeichers die Latenzzeit verringern, in der einzelne Speicherzellen angesprochen werden können. Bei Gaming-Anwendungen profitiert von so einem leistungsfähigeren „Kurzzeitgedächtnis“ des Rechners vor allem die Framerate, da für die grafische Darstellung eher die Grafikkarte der limitierende Faktor ist. Andere Anwendungen, bei denen ein übertakteter RAM-Speicher hilfreich sein kann, sind die Videobearbeitung, das Verschlüsseln von Dateien und die Arbeit mit Packprogrammen. Auch dicht bestückte RAM-Module im Serverumfeld sollten gekühlt werden. Sie sind zudem häufig leistungsfähiger als klassische Arbeitsspeicher in PCs.

Welche RAM-Kühler gibt es?

Um zu verhindern, dass die Temperatur des Arbeitsspeichers durch Overclocking zu stark ansteigt, können RAM-Kühler in passiven und aktiven Varianten genutzt werden. Passive RAM-Kühler werden mit wärmeleitendem Kleber direkt auf dem Chip angebracht oder alternativ mit Metallklammern befestigt. Eine solche Lösung ist platzsparend und bietet ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Eine Alternative zu den passiv wirkenden Kühlrippen ist die zusätzliche Anbringung von Wärmerohren. Diese sind mit einer Flüssigkeit gefüllt, welche die Wärme des Arbeitsspeichers an die Kühlrippen ableitet. Diese Lösung benötigt mehr Platz, da die Kühlrippen nicht direkt auf dem Arbeitsspeicher angebracht werden können.

Aktive Systeme funktionieren ähnlich wie CPU-Kühler mit Lüftern und sind dementsprechend noch platzintensiver. Konstruktion und Einbau sollten genau geplant werden, da durch die zusätzlichen Teile und die Luftführung Wärmestaus entstehen können, die andere Komponenten langfristig belasten.

RAM vor Überhitzung schützen: Temperatur im Betrieb messen?

Um den RAM vor Überhitzung zu schützen, kann es hilfreich sein, festzustellen, wie warm das Bauteil im Betrieb überhaupt wird. Da der Arbeitsspeicher in aller Regel kein temperatursensitives Teil ist, besitzt es ab Werk häufig keinen eigenen Temperatursensor – aus Messungen kann aber festgehalten werden, dass der RAM-Riegel im Normalbetrieb üblicherweise Temperaturen um die 45 °C erreicht. Bei hoher Auslastung können diese auf etwa 70 °C ansteigen, beim Overclocking wird die Temperatur wahrscheinlich noch weiter ansteigen, womit im Bereich von 80 bis 90 °C kritische Werte erreicht werden. Durch Kühlung lässt sich die Temperatur deutlich absenken.

Verfügt der Arbeitsspeicher über Temperatursensoren, können Sie über spezielle, aus dem Internet herunterladbare Programme die Temperatur anzeigen lassen.

Tags: Gadgets
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