KABELQUALITÄT

Gute Leitung = gute Leistung

Kabel

„Eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.“

Dieses bekannte Sprichwort verbildlicht die Bedeutung hochwertiger Kabelverbindungen in elektronischen Systemen. Denn wenn Leistung in zweitklassigen Kabeln verpufft, entfalten auch edelste Komponenten keine Wirkung. Dabei sollte nicht blindlings das beste oder teuerste Kabel gekauft werden, weil es seinen Qualitätsvorteil bei weniger anspruchsvollen Anwendungen nicht ausspielen kann. Vielmehr sollte das Kabel dem Einsatzgebiet entsprechend ausgewählt werden. Eine Tastatur beispielsweise benötigt zum Anschluss an den PC sicher kein USB-Kabel mit größtmöglicher Schirmung oder vergoldeten Kontakten. Beim Einsatz einer externen Festplatte können die eben genannten Merkmale aber in hohem Maße zu einer möglichst störungsfreien, stabilen Datenübertragung beitragen.


Aber auch die Signalweiterleitung im Audio-/Videobereich zählt zu den besonders fehlerintoleranten Anwendungen. Erst durch die Verwendung hochwertiger Materialien (z.B. Vollkupferadern und vergoldete Kontakte), die Wahl des richtigen Aderdurchmessers wie auch durch eine gute Schirmung und Ummantelung ist eine exzellente Bild- und Tonübertragung gewährleistet. Auf diesem Bild betrachten wir die eben erwähnten Eigenschaften etwas genauer, damit Sie Ihr richtiges Kabel finden:

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Der Ader-Querschnitt

Die Bedeutung des Ader-Querschnitts lässt sich gut am Beispiel eines Wasserhahnes verdeutlichen: Je größer der Durchmesser, desto mehr Wasser kann fließen. Übertragen aufs Kabel: Je größer der Ader-Querschnitt, desto besser sind die Übertragungseigenschaften. Da dicke Kabel aber teurer und sperriger sind als dünne, gilt hier der Grundsatz: So dick wie nötig, so dünn wie möglich. Der kleinstmögliche Querschnitt hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab: Je hochwertiger das Adermaterial, je kleiner die zu übertragende Leistung, je höher die Lautsprecherimpedanz bei Audiosignalen und je kürzer das Kabel, desto dünner kann der Querschnitt gewählt werden. Beim Aderquerschnitt kommt die AWG-Zahl ins Spiel. Diese amerikanische Kodierung (AWG = American Wire Gauge) für Kupferdrähte legt die Drahtstärke und die zulässige Dämpfung fest, wobei ein niedrigerer AWG-Wert einen dickeren Draht und demzufolge bessere Übertragungseigenschaften repräsentiert.

Das Material

Leistung und Nutzen eines Kabels werden maßgeblich beeinflusst vom verwendeten Material. Kupferleitungen bieten besonders viele Vorteile. Aufgrund ihrer Elastizität lassen sie sich flexibel verlegen und sind physisch besonders belastbar. Da sie kaum rosten, ist ihre Lebensdauer hoch. Kupferbeschichtete Aluminiumlegierungen (engl. copper cladded aluminium = CCA), die wir im Artikel „Lautsprecherkabel“ näher betrachten, zeichnen sich insbesondere durch ihr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Unter den Lichtleitern ist Glasfaser das am häufigsten eingesetzte Material. Als Nichtmetall ist dieser Werkstoff absolut korrosionsfrei, unanfällig gegenüber Störeinflüssen und arbeitet ohne Widerstand. So lassen sich bei gleichem Durchmesser erheblich mehr Daten über viel weitere Distanzen transportieren als mit Kupfer.

Ummantelung

Der Kabelmantel ist der äußere Schutz für die Ader bzw. Adern. Er schützt das Kabelinnere gegen mechanische Beanspruchungen, Umwelteinflüsse oder gegen Zerstörung durch chemische Substanzen. Zudem bietet er Berührungsschutz, damit Personen nicht in Kontakt mit dem elektrischen Leiter kommen. Gegebenenfalls hält er durch besondere Verstärkungen auch Nagetierbissen stand. Besondere Bedeutung kommt den halogenfreien Mänteln zugute, die aufgrund eben dieser Zusammensetzung flammwidrig sind und somit dem Brandschutz dienen; ein nicht unerheblicher Sicherheitsaspekt! Bei Steckern und Buchsen (sog. Konnektoren) kommt es auf einen zuverlässigen und gleichbleibenden Signalfluss an der Kontaktstelle an. Hier glänzt Gold mit perfekten Eigenschaften und liefert glatte Kontaktflächen sowie Schutz vor Rost und Abnutzung.Auch bei Steckern spielt der oben angeführte Aspekt der Schirmung eine Rolle. Der beste Schutz des Kabels verpufft, wenn die Übertragung mangels Schirmung im Bereich des Steckers elektromagnetischen Störeinflüssen ausgesetzt ist. Geschirmtes Kabel vs. geschirmtes Kabel und geschirmter Stecker: Hier trennt sich also die Spreu vom Weizen!

Entstörende Komponenten

Schirmung

Kabel transportieren Energie in Form von Licht oder Strom. Dabei unterliegen sie störenden Einflüssen aus anderen elektromagnetischen Feldern. Ein bekanntes Beispiel sind die Störgeräusche in Audiosignalen durch klingelnde oder sich ortende Mobiltelefone. Kabelschirmungen schützen das Signal vor derlei Einwirkungen. Dazu werden die Kabel ummantelt mit einer Metallfolie oder einem Drahtgeflecht. Hierbei unterscheidet man zwischen Schirmung der Adernpaare und der Leiterbündel. Bei besonders hochwertigen Kabeln kommen beide Varianten zum Einsatz. Schenkt man der Schirmung zu wenig Beachtung, müssen bei Patchkabeln beispielsweise Datenpakete teilweise mehrmals gesendet werden, bis die Übertragung korrekt abgeschlossen ist, und dies wiederum hat eine Verringerung des Datendurchsatzes zur Folge. Die Formel ist also einfach: Je besser die Schirmung, desto besser die Signalübertragung. Bei dem folgenden Patchkabel ist die hohe Qualität sogar durch ein Testprotokoll belegt.

FerritKern

Ferritkerne

USB-Kabel sind nur ein Einsatzgebiet für sogenannte Ferritkerne zur Entstörung des Signals. Sie eignen sich vor allem für High- Power-Geräte ohne eigene Stromversorgung (z.B. 2,5"-Festplatten) und glätten Signalunebenheiten, die durch Hubs oder bei Kabellängen über 1,80 m entstehen können.

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